Activity Detection (AD)

Unter Activity Detection (AD) versteht man die Erkennung von Bewegungen in bestimmten Bereichen eines Bildes. Erkannte Bewegungen lösen vordefinierte Reaktionen aus.

Durch die AD-Steuerung wird im Gegensatz zur permanenten Aufzeichnung deutlich weniger Speicherkapazität in der Datenbank benötigt, da die Bilder nur dann gespeichert werden, wenn Bewegungen den Start der Aufzeichnung ausgelöst haben.
Sparen von Datenbankkapazität ist eine Sache, hohe Bildqualität bei Bedarf eine andere: Ein leerer Korridor erfordert weder hohe Bildraten noch hohe Auflösungen - 1 oder 2 fps sind in diesem Fall ausreichend.

Innerhalb von 40 ms nach Erkennen einer Bewegung schaltet die AD jedoch auf die volle Bildrate und eine höhere Auflösung um und behält diese Leistung für die Dauer des Alarms bei.

AD ist von besonderem Wert für Anwendungen in Innenräumen. Für Außenanwendungen siehe Video Motion Extended (VMX).

Beschreibung der Benutzeroberfläche

Der Bildschirm der Benutzeroberfläche von AD ist in vier Bereiche unterteilt:

Bereich

Beschreibung

Die Medienkanäle der angeschlossenen Server, deren Bilder auf dem Viewer angezeigt werden können, sind im linken Bereich aufgelistet. Darüber hinaus werden die verfügbaren Medienkanalvorlagen angezeigt.

Im Bereich rechts daneben finden Sie die Einstellungen für die Sensitivity (Empfindlichkeit) und den Direction filter (Richtungsfilter).

Den größten Teil der Oberfläche nimmt der Viewer mit seinen Bedienelementen ein.

Unterhalb des Viewers finden Sie die Einstellung für die Alarmdauer und die Anzeige für den AD-Status und die AD-Messungen.

Klicken Sie auf das Symbol, um das Viewer-Bild auf Schwarz-Weiß umzuschalten.

Klicken Sie auf das Symbol, um den Dialog zur Ereigniskonfiguration zu öffnen. Mit diesem Dialog können Ereignisse schnell konfiguriert werden:

Wenn AD auf einem Medienkanal mit DVSP8-Hardware verwendet wird, wird der Sensor Video Alarm (mit dem Sensortyp AD) nicht mehr verwendet, sondern die Aktion G-Tect/AD Alarm! Dementsprechend wird für die Stopp-Aktion nicht mehr Sensor Alarm finished (Sensor Alarm beendet) mit dem Sensortyp AD, sondern G-Tect/AD Alarm finished (G-Tect/AD Alarm beendet) verwendet. Darüber hinaus ist es nicht notwendig, AD im VCA-Editor für diesen Kanal zu aktivieren oder gar den G-Tect-Dienst zu nutzen! Die Analyse der Bildänderungen erfolgt innerhalb der DVSP8-Karte.

Die Aktion Sensor Video Alarm mit dem Sensortyp AD und IP-AD wird jetzt nur noch von IP-Kamera-Plugins für die Auslösung von Ereignissen durch die kamerainternen Sensoren benötigt.

Alle konfigurierten Medienkanäle des angeschlossenen Servers sind in der Medienkanalliste zu finden. Klicken Sie auf einen Medienkanal, um ihn auf dem Viewer zu aktivieren und um Zonen für die AD einzurichten.

Für die AD-Einstellungen im Viewer können verschiedene Bilder verwendet werden: Live-Streaming, Bilder aus der Datenbank und aufgenommene Bildsequenzen. Jedes dieser Bilder kann zum Zeichnen von Zonen verwendet werden.

AD-Status und Messwertanzeige

Schaltfläche

Beschreibung

Die Alarmstatusanzeige zeigt den aktuellen Status der Bildanalyse und des Alarms an.
Es gibt drei Zustände: Aktiv, Standby und Alarm.

Wenn das Bild analysiert wird, d.h. für die Bewegung ausgewertet werden, wird dies, wie in der obigen Abbildung zu sehen ist, mit dem links abgebildeten Symbol angezeigt.

Wenn keine Analyse stattfindet oder das Streaming unterbrochen wird, wird das Symbol für den Standby-Modus angezeigt.

Wenn eine Bewegung in einer der Zonen erkannt wird und der Alarm aktiv ist, ändert sich das Symbol, um einen Alarm anzuzeigen.

Die Anzeige AD Measured Data visualisiert die erkannte Bewegung in den Zonen, farbcodiert, wobei jede Zone ihre eigene Farbe hat. Die Abbildung zeigt die Messwerte für zwei Zonen. An der Form der Kurven können Sie auch ablesen, welche Zone zuerst ausgelöst wurde, und der nahtlose Übergang zeigt an, dass die Zonen nahe beieinander liegen oder sich sogar überlappen. Vergleichen Sie dies mit der ersten Abbildung in diesem Abschnitt: Dort sind die Messwerte in der Analysephase zu sehen und es wird deutlich, dass die Zonen tatsächlich dicht beieinander liegen. Offenbar ist jemand durch die Tür gekommen und dann zur Schalttafel gelaufen.

Alarmeinstellungen für Bilder

Die Alarm duration (s) (Alarmdauer (s)) ist die Zeitspanne, die ein Alarm läuft, wenn keine weitere Bewegung erfolgt. Kommt es während der Alarmdauer zu weiteren Bewegungen im Bild, wird der Alarm so lange fortgesetzt, bis keine Bewegung mehr auftritt. Bei Bewegungen, die 120 Sekunden dauern, ergibt eine Alarmdauer von 1 Sekunde eine Gesamtalarmdauer von 121 Sekunden.

Sensitivity (Sensibilität)

Die Empfindlichkeit wird mit einem Schieberegler eingestellt. Sie kann für jeden Bereich individuell angepasst werden. Die Standardeinstellung liegt in der Mitte.
Bewegen Sie den Schieberegler nach links, um die Empfindlichkeit zu verringern, und nach rechts, um sie zu erhöhen.
In den meisten Fällen ist die Standardeinstellung geeignet.

Richtung

Die Filterung der Richtung wird über den Richtungsfilter eingestellt. Der Richtungsfilter kann nur gesetzt werden, wenn ein Bereich angeklickt und aktiviert wurde (hier nur als Beispiel, ein Bereich mit der ID 3).

Wenn Sie in den Kreis doppelklicken, wird ein rotes Dreieck mit einem Richtungspfeil erstellt. Sie gibt die Richtung an, in der die Bewegung erfolgen muss. Der Winkel gibt den Bereich an, d. h. den Bereich, in dem die Richtung ermittelt werden soll.

Durch Klicken und Ziehen am äußeren Rand des Winkels können Sie diesen vergrößern oder verkleinern.
Wenn Sie den Pfeil greifen, können Sie seine Richtung ändern.

Sie können einen Richtungsfilter löschen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Bereich klicken.

Es können auch mehrere Richtungen gleichzeitig definiert werden. Klicken Sie dazu wie oben beschrieben in verschiedene Bereiche des Kreises.

Steuerung der Benutzeroberfläche

Auswählen der Bildanzeige

Auf dem Viewer können drei verschiedene Arten von Anzeigen dargestellt werden:

  • Live-Streaming des aktiven Medienkanals (ziehen Sie einfach den gewünschten Medienkanal auf den Viewer) oder
  • Anzeige eines Bildes aus der Datenbank (Doppelklick auf den gewünschten Medienkanal, dann über die Symbolleiste die gewünschte Bildanzeige einstellen).
  • Es können auch Bildsequenzen aufgenommen werden (im Aufnahmemodus).

Bevor Sie beginnen

Um die Bewegungserkennung im Bild richtig einstellen zu können, ist es wichtig, dass Sie die Methode verstehen, mit der die Bewegung in den Zonen erkannt wird.

Um Bewegungen in einem Bild erkennen zu können, ist es notwendig, den Teil des Bildes, in dem Bewegungen erkannt werden sollen, entsprechend zu definieren. Zu diesem Zweck können Zonen im Bild angeordnet werden. Die Lage und Form der Zonen ist frei konfigurierbar, so dass der Überwachungsbereich genau umrissen werden kann. Dadurch ist es auch möglich, die gemessenen Flächen mit den Größen der Objekte oder Personen auf dem Bild abzugleichen. Mehr zum Erstellen von Zonen finden Sie hier: Zeichnen von Zonen.

In jeder Zone werden die Grauwerte der Pixel bestimmt und mit einem mathematischen Verfahren ausgewertet. Die ermittelten Werte werden mit den vorherigen Werten verglichen. Wenn Bewegungen stattfinden, entstehen immer Unterschiede.

Bewegungen sind daran zu erkennen, dass ein begrenzter Bereich des Bildes (eine oder mehrere Zonen) betroffen ist. Typisch für Helligkeitsschwankungen ist, dass ein größerer Bereich des Bildes (viele oder alle Zonen) betroffen ist. Bei Helligkeitsschwankungen handelt es sich in der Regel um globale Veränderungen.

Um zwischen Bewegungen und Helligkeitsschwankungen zu unterscheiden, wird der größte aller Messwerte ermittelt und als Maximum verarbeitet. Parallel dazu wird die Summe (aus allen Messwerten) gebildet. Wenn die Differenz groß genug ist, wird ein Alarm ausgelöst.

Vorgehensweise

  • Geben Sie zunächst an, welche Art von Bildern des Medienkanals angezeigt werden soll.
  • Zeichnen Sie Zonen in den Bereichen des Bildes, die Sie auf Bewegungen untersuchen möchten.
  • Stellen Sie die Empfindlichkeit und (falls erforderlich) den Richtungsfilter ein. Berücksichtigen Sie die Situation und stellen Sie eine geeignete Alarmdauer ein.
  • Speichern Sie die Einstellungen, indem Sie sie auf den Server übertragen.
  • Testen Sie die Einstellungen. Überprüfen Sie den AD-Status und die Messwerte.
  • Ändern Sie bei Bedarf die Einstellungen und speichern Sie sie erneut.
  • Konfigurieren Sie nun die Ereignisse und Alarme.

Speichern der Einstellungen zur späteren Verwendung.

Die AD-Einstellungen können als Parametersatz exportiert und später für einen anderen Medienkanal wiederverwendet werden. Der Export und spätere Import der Parametersätze erfolgt über ein Pop-up-Menü, das erscheint, wenn Sie mit der rechten Maustaste auf den konfigurierten Medienkanal klicken.

Export: Klicken Sie für den Export auf Export Settings (Exporteinstellungen). Der Windows Explorer wird geöffnet. Geben Sie der Datei einen Namen und speichern Sie diese in einem Verzeichnis Ihrer Wahl. Die Einstellungen werden in einer xml-Datei gespeichert.

Importieren: Für den Import klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Medienkanal und dann auf Import Settings (Einstellungen importieren). Der Windows Explorer wird geöffnet. Wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem Sie die Exportdatei gespeichert haben. Wählen Sie die Datei aus.

Beispiel Export/Import von Parametersätzen:
Ein Bürogebäude hat vier übereinander liegende Flure. Auf ihrer rechten Seite befinden sich Bürotüren mit Alarmzonen. Gehen Sie wie folgt vor:
Zeichnen Sie die Alarmzellen für nur einen Korridor
Exportieren Sie diese Parameter wie eben beschrieben
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Medienkanal, dessen angeschlossene Kamera den obigen Korridor zeigt, und importieren Sie die gespeicherten Parameter wie gerade beschrieben

Sie können die AD-Parameter auch exportieren und zur Verwendung an anderer Stelle, z. B. auf einem anderen G-Core, importieren.

Vorlage: Mit dem Befehl Add Template (Vorlage hinzufügen) können Sie dem aktiven Medienkanal eine Vorlage hinzufügen. Wählen Sie die Vorlage aus und erstellen Sie ebenfalls Zonen. Geben Sie einen Namen ein (Doppelklick auf Templatexx) und speichern Sie die Konfiguration.

Sie können diese Vorlage mit der Aktion ChangeADParameterSet aktivieren. Ein Beispiel: Im Korridor eines Bürogebäudes, das im obigen Beispiel überwacht wird, ist es wahrscheinlich, dass ab und zu jemand den Korridor entlang geht. Zuletzt die Reinigungsdienste. Danach sollte sich bis zum nächsten Morgen niemand mehr im Korridor aufhalten. Wenn Sie einen Zeitbereich für die Abend- und Nachtzeit erstellt haben, können Sie mit dieser Änderung auch den Parametersatz für die AD ändern. Die zugehörige Vorlage würde nun nicht mehr die Türen, sondern den gesamten Korridorbereich erfassen.